Von Ursula Bartz- Volksfreund vom 11.03.2023
Nach historischem Tiefstand: Warum die Realschule plus in Traben-Trarbach wieder eine sichere Zukunft hat – und ihre Schüler auch
Traben-Trarbach · Wie schafft es eine Realschule auf dem Land, gegen sinkende Schülerzahlen anzukämpfen? Das Beispiel Traben-Trarbach zeigt‘s. Bei den Betrieben sind die Schulabgänger inzwischen heiß begehrt.
Pädagogik von oben bis unten: ein Paradies für Carsten Augustin. Und dieses Paradies ist seit dem Einzug der Kita Rappelkiste in die Realschule plus Traben-Trarbach der Arbeitsplatz des Schulleiters. Überall Leben, Trubel, freudiges Lachen. Doch nicht nur der junge Zuwachs in seinem Haus bereitet ihm Freude: Auch die Schülerzahlen steigen wieder. „Die Zukunft unserer Schule ist gesichert“, sagt der engagierte Pädagoge.
Das war nicht immer so. Im Schuljahr 2020/21 hatte die Zahl der Schüler einen Tiefstand erreicht: 254. Ein rasanter Sinkflug, verglichen mit den 442 Schülern im Schuljahr 2013/14. Heute ist die Realschule plus mit integrierter Fachoberschule (FOS) wieder bei 308 Lernenden angelangt. Das Knacken der 300er-Marke hatte sich die Schule zum Ziel gesetzt – und nun gefeiert. Jetzt werde dieses Niveau stabil gehalten, auch im kommenden Schuljahr, wie die Anmeldezahlen laut Augustin zeigen.
Das vorherige Tief hatte viele Gründe: die demografische Entwicklung, die Landflucht, die Lage am Rande dreier Kreise mit schwierigen Busverbindungen und nicht zuletzt die Skepsis gegenüber den Realschulen plus. Sie löst vor allem einen Zustrom zu den Integrierten Gesamtschulen aus. So stieg beispielsweise die Menge der Schüler an der IGS Zell von 411 im Jahr 2011/12 auf aktuell rund 600, wie Zahlen des statistischen Landesamts zeigen.
Warum Eltern sich an die Schulempfehlung für ihre Kinder halten sollten
Viele Eltern hielten sich nicht an die Empfehlung der Grundschulen, erklärt Augustin, obwohl diese gerade im Raum Traben-Trarbach sehr überlegt getroffen würden. „Dabei könnten wir viele Kinder und Jugendliche viel intensiver und individueller fördern“, sagt er. In einer kleinen Schule sei der Kontakt zu den Kindern und ihren Familien sehr eng. Überhaupt sei eine gute Atmosphäre elementar: „Wir lernen und leben hier das Miteinander.“ Und dank der FOS stehe jedem der Weg zum Fachabitur offen, das ein Studium an Fachhochschulen erlaubt.
Das vorherige Tief hatte viele Gründe: die demografische Entwicklung, die Landflucht, die Lage am Rande dreier Kreise mit schwierigen Busverbindungen und nicht zuletzt die Skepsis gegenüber den Realschulen plus. Sie löst vor allem einen Zustrom zu den Integrierten Gesamtschulen aus. So stieg beispielsweise die Menge der Schüler an der IGS Zell von 411 im Jahr 2011/12 auf aktuell rund 600, wie Zahlen des statistischen Landesamts zeigen.
Warum Eltern sich an die Schulempfehlung für ihre Kinder halten sollten
Viele Eltern hielten sich nicht an die Empfehlung der Grundschulen, erklärt Augustin, obwohl diese gerade im Raum Traben-Trarbach sehr überlegt getroffen würden. „Dabei könnten wir viele Kinder und Jugendliche viel intensiver und individueller fördern“, sagt er. In einer kleinen Schule sei der Kontakt zu den Kindern und ihren Familien sehr eng. Überhaupt sei eine gute Atmosphäre elementar: „Wir lernen und leben hier das Miteinander.“ Und dank der FOS stehe jedem der Weg zum Fachabitur offen, das ein Studium an Fachhochschulen erlaubt.